Dass unsere Kinder in ihrer Entwicklung durch musische
Einflüsse in hohem Maße gefördert werden, ist heute allgemein
bekannt. Doch auch Erwachsene haben ein Bedürfnis, sich
außerhalb ihres Berufes künstlerisch zu betätigen und
persönlich weiter zu entwickeln.
Gerade in einem anstrengenden Alltag ist es notwendig, einen
Ausgleich zu schaffen, der entspannt, geistig herausfordert
und inspiriert und damit als Kraftquelle dient. Musik verlangt
abstraktes und komplexes Denken, emotionales Empfinden und ein
hohes Maß an Konzentration. Wenn man nach Noten spielt, müssen
schnell und gleichzeitig Informationen in extremer Fülle und
Dichte gespeichert und verarbeitet werden. Forscher fanden
heraus, dass sich bei Kindern, die Musik machen, das Gehirn
besser entwickelt, Lesefähigkeit, Erinnerungsvermögen und
mathematische Fähigkeiten in höherem Maße zunehmen als bei
nicht musizierenden Kindern.
Prof. Wildor Hollman vom Institut für Kreislaufforschung und
Sportmedizin an der Sporthochschule Köln erforschte jahrelang
den Zusammenhang zwischen Gedächtnistraining im Alter und
Lebenserwartung. Er fand heraus, dass bereits 20 Minuten
Klavier-spielen am Tag ausreichen, um dem deutlich
nachlassenden Kurzzeitgedächtnis entgegenzuwirken. Besonders
die Fingertätigkeit spielt hierbei eine große Rolle.
Neben allen wissenschaftlichen Erkenntnissen sollten wir nicht
vergessen, welchen Reichtum und welche Vielfalt die Welt der
Musik bietet. Komponisten wie Bach, Mozart, Beethoven,
Schumann oder Chopin (u.v.a.) widmeten sich intensiv der
Klaviermusik, die uns seit Jahrhunderten inspiriert und immer
wieder Kraft schöpfen lässt.
Aber auch Musik aus heutiger Zeit und aus den verschiedensten
Stilrichtungen sind aus unserem Leben nicht mehr weg zu
denken.